Ausblick Kochel-,Walchensee vom Herzogstand, © Tourist Information Kochel a. See, Fotograf: Th. Kujat

Kochel- und Walchensee

Auf Ludwigs Spuren am Kochelsee und Walchensee

In den Tagen Ludwigs II. war Kochel ein Kurbad. Zu den Heilmitteln zählten laut zeitgenössischen Berichten u. a. „Kuh- und Gaismolken“, Dampf-, Dusch- und Gesundheitsbäder mit Fichtennadel-Extrakt und Kochelsee-Schlamm – vor allem aber das natronhaltige Wasser der Marienquelle, die man nach Königin Marie, der Mutter Ludwigs II., benannt hatte.

1846 war die Quelle entdeckt worden. Der Münchner Chemieprofessor Max Pettenkofer bestätigte ihren Wert. Familie von Dessauer, Besitzer von Schloss Aspenstein, empfing fortan die heilbedürftigen Gäste, darunter König Max II. „Dies ist der schönste Platz meines Königreichs“, soll er gesagt haben, als er vom Pavillon auf dem Aspenstein den Ausblick genoss.

Die „Kuranstalt“, ein prächtiger Bau im „Gebirgsstil“, lag unterhalb des Aspensteins, wenige Schritte vom Seeufer entfernt. Umgeben von einem Park mit südlichen Gewächsen bot sie Annehmlichkeiten wie einen „Spiel-Salon mit zwei Clavieren“, eine „nicht unbeträchtliche Bibliothek“ mit deutschen, französischen und englischen Gazetten, sowie – ausgerechnet – „eine Localität für Raucher“.

Hier logierte Ludwig II. gelegentlich in zwei für ihn eingerichteten Zimmern mit Balkon zum See. Sie wurden 1897 bei einem Brand zerstört. Aber ein Teil der Einrichtung blieb erhalten: Esstisch und Stühle, ein Kristalllüster, ein Paravent mit fernöstlichen Motiven, eine Tischuhr und der kunstvoll eingelegte Parkettboden schmücken heute einen Raum im St. Annaheim, dem erhalten gebliebenen Flügel der einstigen Kuranstalt.

An Kochel- und Walchensee erinnert man sich auch an Prinzregent Luitpold. Während seiner Regentschaft erhielt die Kesselbergstraße ihre heutige Trasse. Sie reduzierte die Steigung dieser jahrhundertealten Verkehrsader erheblich.

Ludwig III., Sohn des Prinzregenten und Cousin Ludwigs II., ist ebenfalls bis heute präsent. Er war der letzte König von Bayern und stieß, von den Segnungen der Technik überzeugt, den Bau des Walchenseekraftwerks an.

Immer mit Blick auf den Herzogstand rund um den Kochelsee

Von einer der Anlegestellen in Kochel mit dem Schiff nach Altjoch und in wenigen Gehminuten zum Walchenseekraftwerk. Der Eintritt in das Informationszentrum ist frei. Mit einem der nächsten Schiffe nach Schlehdorf. Einkehr im Gasthof Klosterbräu, wo Ludwig II. ebenfalls gerastet und übernachtet hat. Alternativ dazu ein Spaziergang zum KlosterGut (Hofladen und Café). Mit dem Schiff zurück zum Ausgangspunkt.

Erlebnis Wasserkraftwerk Walchensee
Motorschifffahrt Kochelsee
Klostergut Schlehdorf