Ludwig Header, © Tourist Information Kochel a. See

Das Projekt / Die Vision

„Eine so ideale, planmässige und geniale Steigerung der Alpenliebe hat vor ihm kein Sterblicher, geschweige denn ein Herrschender vollbracht.“     
(Georg Hirth über Ludwig II.)

Georg Hirth war in den Tagen Ludwigs II. Herausgeber der Münchner Neuesten Nachrichten, des Vorläuferblatts der heutigen Süddeutschen Zeitung.

König Ludwig II. von Bayern. Seine Schlösser sind weltberühmt. Wer an König Ludwig II. denkt, hat meist einen exzentrischen Monarchen in Galauniform oder Hermelinmantel, seine prunkvollen Schlösser und seinen ungeklärten Tod vor Augen. Als „Märchenkönig“ des 19. Jahrhunderts scheint Ludwig II. mit unserer heutigen Lebensrealität nichts zu tun zu haben. In Wirklichkeit aber ging es ihm ganz ähnlich wie uns: Die Anforderungen, die an ihn gestellt wurden, die politischen und technologischen Entwicklungen seiner Tage – das wurde ihm manchmal alles zu viel. Er sehnte sich immer öfter nach einer Auszeit, nach Ruhe, nach einer intakten Natur, in der er auftanken konnte.

Gleichzeitig erkannte er, dass die Schönheit der Landschaft zunehmend bedroht ist. Tatsächlich wirkt Ludwig II. daher erstaunlich aktuell. Diese andere, eher unbekannte Seite Ludwigs II. offenbart seine Liebe zur Natur und den Bergen – und auch ganz besonders der Gipfelwelt rund um Kochel- und Walchensee. Die Themensäule „König der Berge“ der Region Kochel a. See zeigt endlich diese unbekannte Seite des Märchenkönigs: Erfahren Sie mehr über Ludwigs Bergresidenzen am Herzogstand und dem Altlacher Hochkopf sowie entlang der bayerischen Alpen. Verschollenes Wissen, neue Erkenntnisse und die erstmalige Auswertung von Ludwigs Tagebücher zu seinen Aufenthalten rund um Kochel- und Walchensee ergeben ein faszinierendes Bild der Bergwelt des Königs.

Ludwig II. war bei den Bergbewohnern beliebt. Die Anhänglichkeit zum Königshaus Bayern währte lang, zum Teil bis heute. Die Anwesenheit des Königs stellte viele in Lohn und Brot. Für den König waren die Wege und Jagdhäuser instand zu halten; Hofpersonal und Kuriere nahmen Unterkunft im Tal – in gebührendem Abstand zum König. Auch mit Spenden war Ludwig freigiebig. Nicht zuletzt, weil der König seine bayerische Heimat liebte, waren die Gebirgler ihm zugetan. Neben den neuen Themenwegen entwickelte die Gemeinde ergänzend eine kostenlose App, in der sich Beschreibungen und so weit vorhanden, Bildmaterial aller Bergrefugien von Ludwig II. von Bayern finden lassen, damit das verschollene Wissen langfristig, kompakt, historisch geprüft und digital für jeden zugänglich bleibt.

Flankierend zur App sollen die König‐der‐Berge‐Themenwege am Herzogstand und Wege am Altlacher Hochkopf, in Kochel
am See und in Schlehdorf die einzigartige Bergwelt der bayerischen Könige Max II. und Ludwig II. wieder ins Bewusstsein rufen. Bereits seit einigen Jahren plant die touristische Abteilung der Gemeinde Kochel a. See zusammen mit der Herzogstandbahn GmbH, Ludwig II. und seine einzigartige Beziehung zu den Bergen rund um den Herzogstand historisch
genau, vielfältig und langfristig erlebbar zu machen. Im Vordergrund steht nichts weniger als die inhaltliche und historische Lücke des Themenkosmos zu König Ludwig II. zwischen seinen bekannten Königsschlössern identitätsstiftend zu füllen – sowohl für die Einheimischen und Landkreisbewohner und natürlich auch für Urlaubsgäste und Tagesbesucher, die auf den Spuren des Königs wandeln.

Mit einer einzigartigen Themenwoche unter der Schirmherrschaft Luitpolds Prinz von Bayern, die 2023 zum ersten Mal stattgefunden hat, beleuchtete das Zwei-Seen-Land diese oft vergessene Leidenschaft Ludwigs II erstmals. Sie war jedoch nur der Auftakt für vollkommen neue, ganzjährige Angebote über sein Leben und Wirken in dieser Region und auf seinen Hütten, die 2025 Wirklichkeit werden und sich – ergänzend zu seinen Schlössern –etablieren sollen. Auf die historische Genauigkeit wird größten Wert gelegt und es konnten neben der Beteiligung und Expertise des Vereins für
Heimatgeschichte im Zwei-Seen-Land weitere namhafte Autoren und Experten gewonnen werden, allen voran und federführend Vanessa und Markus Richter.

Das Projekt ist noch nicht beendet, die Vision lebt. Der Zusammenschluss mit den anderen Destinationen in denen Ludwig-Refugien liegen ist ein großes, plausibles Ziel aber auch ein offizielles Informationszentrum in Kochel a. See als Mittelpunkt, wäre ein Meilenstein für die Aufarbeitung und Darstellung dieses bayernweit wichtigen, immateriellen Kulturguts. Auch weitere Forschungsarbeit und Vertiefung in die Bergwelt Ludwig II. ist ein weiterer, notwendiger Schritt, der jedoch nicht ohne externe Hilfe möglich ist.

Tourismusleiter der Gemeinde Kochel a. See, Initiator und Projektleiter der Themensäule „König der Berge“ Daniel Weickel:

„Uns war wichtig, die Meilensteine kompakt, spannend und historisch korrekt in Szene zu setzen. Viele der Aufzeichnungen schlummerten in diversen Archiven und mussten wiederentdeckt werden. Wir wollten die Begeisterung Ludwigs II. für die Bergwelt des Herzogstandes sowie seine Verbundenheit mit der Region Kochel- und Walchensee aufzeigen. Das Wissen darüber ruhte für lange Zeit in einem Dornröschenschlaf. Wichtig war uns auch das royale Bergerlebnis über eine barrierearme Variante für alle zugänglich zu machen. Auch in Sachen Naturschutz war er als Visionär seiner Zeit voraus: Das Bedürfnis nach Entspannung und Erholung in intakter Bergwelt können wir heute bestens nachvollziehen.“

Die Recherchen der Gemeinde und deren Experten-Team Markus und Vanessa Richter war äußerst umfangreich. Für weitere, umfangreiche Unterstützung bedanken wir uns besonders bei:

  • Verein für Heimatgeschichte
  • Herzogstandhaus und Siggi Zauner
  • Bayerisches Hauptstaatsarchiv
  • Geheimes Hausarchiv
  • Bayerische Schlösserverwaltung
  • Wittelsbacher Ausgleichsfonds
  • Bayerische Staatsforsten
  • S.K.H. Luitpold Prinz von Bayern,
  • Jean Louis Schlim
  • Klaus Reichold
  • Christian Sepp

Projektinitiator: Gemeinde Kochel a. See
Projektleitung: Daniel Weickel
Beteiligte Projektpartner: Gemeinde Kochel a. See, Herzogstandbahn GmbH, Richter & Richter Projekte
Grafik: Chantal Theiss